Hallo zusammen!
Hier sind wieder die Märchenjungs Dawson , Drystan & Maverick!

Nicht nur mit Attributen versehene Lebensmittel, die ihnen Leben einhauchen, wie beispielsweise die sprechenden Brote und der Apfelbaum in Frau Holle oder die Blutwurst, welche der Leberwurst nach dem Leben trachtet in Die wunderliche Gasterei, sondern auch belebte Gegenstände kommen in Märchen immer wieder vor. Das Töpfchen, das durch einen Befehl ohne Unterlass Brei zu kochen vermag, bis man es durch eine zweite Anweisung stoppt, erfreut sich allseits großer Beliebtheit in Muggelkreisen. Doch wie sieht das in der magischen Gesellschaft aus? Können dort verzauberte Dinge überhaupt für märchenhafte Themen sorgen? Seht selbst!
 
Und nun Bühne frei für das 23. Märchen, das wir euch präsentieren dürfen:
ein Märchen von Beedle dem Barden (alias Joanne K. Rowling)
Der Zauberer & der hüpfende Topf
Hier kommt das Trimagische Team im Dialog!
Es war einmal ein gütiger, alter Zauberer, der seine magischen Kräfte großzügig zum Wohle seiner Nächsten gebrauchte. Den wahren Ursprung seiner Macht offenbarte er nicht, er tat vielmehr so, als würden seine Tränke, Zaubersprüche und Gegengifte gebrauchsfertig aus dem kleinen Kessel springen, den er seinen Glückskochtopf nannte.
So einen Glückskochtopf bräuchte ich für die Schule auch! Kann man sich den irgendwo ausleihen?
Nur ausleihen? Den würde ich sofort kaufen! Auch außerhalb der Schule kann ein solcher Wundertopf sehr nützlich sein.
Na klar erstmal nur ausleihen! Was, wenn ich im Endeffekt doch nicht damit zufrieden bin?
*wackelt mit den Augenbrauen*
Spare, spare, spare!
Da stimme ich euch zu! Den würde ich auch behalten wollen.
Die Menschen kamen mit ihren Sorgen von überall her und er rührte mit Vergnügen in seinem Topf und richtete die Dinge wieder her. Dieser vielgeliebte Zauberer erreichte ein beträchtliches Alter, dann starb er und hinterließ all sein Hab und Gut seinem einzigen Sohn. Dieser Sohn war ganz anders als sein Vater.
*macht einen auf Darth Vader*
Luuuke… Ah, falscher Film.
*macht einen auf Dumbledore*
Tommm...
*erwartet das Schlimmste*
*macht eine dramatische Pause*
Wer nicht zaubern konnte, war seiner Meinung nach wertlos.
Oh, es ist wirklich ein kleiner Mini-Voldi!
Wie du das so verniedlicht sagst! Absolut schrecklich ist es, wenn dieser ohnehin üble Kerl wie… Voldemort wäre.
*nickt*
Muggel haben andere kreative Wege gefunden, um sich das Leben ohne Magie zu erleichtern. Das sollte man ihnen doch hoch anrechnen!
*nickt nochmal*
Sie haben sogar sehr viele faszinierende Apparaturen erfunden und immerhin nutzen wir Gegenstände wie Kameras auch für uns. Zumindest ältere Modelle.
*nickt abermals*
Lediglich durch eine besondere Entwicklerflüssigkeit werden Fotografien, wie wir sie in der magischen Gesellschaft haben, eben magisch. Das möchte ich an dieser Stelle noch einmal betonen für all jene, die sich Muggeln als übergeordnet empfinden.
Da muss ich D zustimmen. Ohne Muggel sähe es bei so manch Zauberer ziemlich düster aus.
Oft hatte er über seinen Vater geklagt, der den Nachbarn magische Hilfe leistete. Nach dem Tod seines Vaters, fand der Sohn den alten Kochtopf mit seinem Namen darauf, in dem sich ein kleines Bündel befand. In der Hoffnung auf Gold öffnete er es, doch er fand nur einen weichen, dicken Pantoffel darin. Zu klein, um ihn zu tragen und ohne den dazugehörigen zweiten.
 
Auf einem Stück Pergament, das im Pantoffel steckte, standen die Worte:
»In der kühnen Hoffnung, dass du ihn nie brauchen wirst, mein Sohn«.
Wer braucht schon keinen einzelnen Pantoffel? Selbst, wenns nur einer ist… Immerhin wird ein Fuß gewärmt! Und wenn man kleine Füße hat, dann gehen sicherlich auch zwei!
*hebt eine Augenbraue und sieht Mavi von der Seite an*
Du bist schon sehr schräg, aber dessen bist du dir sicherlich bewusst.
*grinst schief*
*erwidert das Grinsen stolz*
Und wie ich das bin!
Also Mavis Idee klingt doch voll logisch! Der Sohn verfluchte seinen Vater und warf den Pantoffel in den Kessel zurück. Er beschloss den alten Topf fortan als Kehrichteimer zu verwenden.
An dieser Stelle sollten wir klären, was ‘Kehricht’ genau ist. Dies bezeichnet Schmutz, der mit dem Besen zusammengekehrt wurde. Nur weiter, D.
Gut. In derselben Nacht klopfte eine Bauersfrau an die Haustür. Sie klagte darüber, dass ihre Enkeltochter übersät mit Warzen sei und sein Vater immer einen heilenden Brei machte. Doch der Sohn schimpfte, schickte die Bauersfrau fort und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Im gleichen Moment war aus der Küche ein lautes Klirren und Klappern zu hören. Der Zauberer entzündete seinen Zauberstab und öffnete die Tür.
*hält sich ganz gespannt an Drys fest*
*räuspert sich und tätschelt Mavi beruhigend die Schulter*
*zieht nur eine Augenbraue hoch und erzählt weiter*
Dort sah er zu seinem Erstaunen den alten Kochtopf seines Vaters: Ihm war ein einzelner Fuß aus Messing gewachsen. Der Topf hüpfte mitten auf dem Boden auf und ab und machte einen schrecklichen Lärm dabei. Verwundert trat der Zauberer näher, wich jedoch hastig zurück, als er sah, dass der Topf über und über mit Warzen bedeckt war.
 
»Ekelhaftes Ding!«,

rief er und versuchte zunächst, den Topf verschwinden zu lassen, ihn durch einen Zauber zu reinigen und ihn dann aus dem Haus zu treiben. Doch keiner von seinen Zaubern wirkte. Er konnte nicht verhindern, dass der Topf hinter ihm her hüpfte, als er den Raum verließ und ihm dann bis zu seinem Bett folgte.
Das ist wie das schlechte Gewissen, was einen plagt, wenn man etwas falsch gemacht oder Schlimmes getan hat… Ein schönes Sinnbild!
Und äußerst nervig. Diesen Topf kann man einfach nicht über längere Zeit ignorieren.
Ja! Das kommt noch dazu!
Ich versuche mir immer noch vorzustellen, wie schlimm die Geräusche sein müssen, aber ich glaube, dass will man einfach nicht hören.
Der Zauberer fand die ganze Nacht lang keinen Schlaf, da der warzige alte Topf neben seinem Bett klapperte. Am nächsten Morgen folgte der Topf ihm zum Frühstückstisch.
 
Klirr - klirr - klirr

machte der Topf mit jedem Schritt und der Zauberer hatte sein Frühstück noch nicht einmal angerührt, als es erneut an der Tür klopfte.
Ich hätte ja versucht mit Hilfe eines Tricks meine Ruhe wiederzufinden, wenn der Topf nicht durch einen Zauber ruhigzustellen ist. Und zwar hätte ich ihn aus der Tür herausgelockt und sie dann schnell wieder zugeschlagen. Dann ist das Klappern mit Sicherheit kaum noch zu hören und die Nachtruhe ist gesichert.
Weißt du, was das Schlimme am Einschlafen ist, Drys? Man fängt an, alles zu hören. Egal was, das Geräusch kann noch so leise sein… Wenn sich dein Gehirn erstmal darauf fixiert hat, kann dich selbst ein Ums-Haus-lärmender-Topf in die Irre treiben!
Man muss nur richtig müde sein, dann geht das schon.
*nickt sehr überzeugt*
*sieht dem Ganzen immer noch sehr kritisch entgegen*
*räuspert sich*
Ein alter Mann stand davor, weil er seine alte Eselin suchte. Der Mann meinte, dass sie sich verlaufen hatte oder gestohlen wurde und dass er ohne den Esel seine Ware nicht zum Markt bringen kann, weswegen seine Familie hungern müsste. Der Zauberer brüllte den alten Mann an, dass er selbst hungrig war und schlug ihm die Tür vor der Nase zu.
Da hat er sich doch erneut ein gutes Geschäft entgehen lassen. Menschen in einer Notlage zahlen sicherlich, was sie können. Wenn er seine Hilfe schon nicht aus Herzensgüte anbietet, so hätte er sich doch zumindest etwas dazuverdienen können.
Dafür war der Zauberer vermutlich zu stolz… aber weiter im Text.
 
Klirr - klirr - klirr

machte der einzelne Messingfuß des Kochtopfs auf dem Boden. Der Lärm vermischte sich mit Eselsgeschrei und dem Stöhnen von hungrigen Menschen. Der Zauberer schrie den alten Topf an, dass er endlich Ruhe geben soll, aber all seine magischen Kräfte konnten den warzigen Topf nicht zum Verstummen bringen.
Ein wirklich mächtiger Zauber muss auf dem Topf liegen. Ich bin schon beeindruckt. Es ist lange her, dass ich das Märchen erzählt bekam.
Wie? Du kennst das Märchen bereits…? Also meine Mutter hat mir abends immer aus der Bibel vorgelesen...
Vielleicht nicht unbedingt mächtig, aber besonders ist der Zauber auf jeden Fall. Denn es gibt nur eine Möglichkeit ihn zu lösen. Der Topf folgte ihm den ganzen Tag hüpfend, schreiend, stöhnend und klirrend. An jenem Abend klopfte es ein drittes Mal an der Tür und eine junge Frau stand davor, die schluchzte. Sie erzählte dem Sohn, dass ihr kleines Kind schwer krank war und bat ihn um Hilfe. Aber der Zauberer schlug auch ihr die Tür vor der Nase zu.
Na wenn das mal kein schlechtes Karma gibt… Ich versteh wirklich nicht, wie aus so einem herzensguten Mann etwas so ekelhaftes entstehen konnte. Ich meine… Der Vater hat seinen Sohn doch sicherlich mit Liebe und Fürsorge aufgezogen… Aber wo ist die hin?
Vielleicht war er auch sehr mit seinen Studien beschäftigt und der Sohn musste immer zurückstecken, wenn sein Vater um Hilfe gebeten wurde. Möglicherweise grollte er ihm, statt ihn als großes Vorbild zu sehen. Die genauen Hintergründe kennen wir ja nicht. Beziehungen innerhalb von Familien sind oftmals nicht einfach und können voller Konflikte sein.
Er wird sicher seine Gründe haben, warum er so einen Groll hegte.
Zu allem Übel füllte sich der Topf nun bis zum Rand mit salzigem Wasser und verschüttete Tränen über den gesamten Boden. Dabei hüpfte, schrie, stöhnte der Topf und ihm wuchsen noch mehr Warzen. Für den Rest der Woche kamen keine Dorfbewohner mehr, um im Haus des Zauberers Hilfe zu suchen. Nach wenigen Tagen schrie der Topf nicht mehr nur, stöhnte, schwappte über, hüpfte und bekam Warzen, sondern er röchelte auch und würgte, weinte wie ein kleines Kind, winselte wie ein Hund und spie ranzigen Käse, saure Milch und eine Plage hungriger Schnecken aus.
Ohje, die Sache ist nicht nur nervig, sie wird zudem noch sehr abartig. Ich habe das völlig verdrängt! Zu meinen Lieblingsmärchen in der Kindheit zählte dieses ganz sicher nicht!
Ob dem armen Töpfchen was fehlt? Vielleicht ist es ja krank oder erkältet!
Es dient einfach nur als Spiegel für all die Verfehlungen des Sohnes, ist doch klar.
*schiebt sich die Brille auf seiner Nase zurecht*
Ist doch klar, ja. Ganz klar.
Da hat D recht. Der Topf spiegelt wider, was der Sohn falsch gemacht hat, auch wenn es echt übel klingen muss. Mit dem Topf an seiner Seite, konnte der Zauberer nicht essen und nicht schlafen, doch der Topf wollte nicht weggehen und der Zauberer konnte ihn nicht zum Schweigen bringen. Schließlich hielt es der Zauberer nicht mehr länger aus. Er rief, dass alle Bewohner ihr Leid und Kummer zu ihm bringen soll und floh in die Nacht hinaus, während der Topf hinter ihm her hüpfte.
 
"Kommt! Ich will euch heilen, euch zusammenflicken und euch trösten! Ich habe den Kochtopf meines Vaters und ich werde euch gesund machen!"

Während der eklige Topf immer noch hinter ihm her sprang, rannte der Sohn die Straße entlang und schickte Zauber in alle Richtungen.
Das klingt sehr verzweifelt, aber ich stelle es mir richtig lustig vor.
*bekommt das breite Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht*
Er hat hoffentlich daraus gelernt und es nicht nur aus Verzweiflung gemacht.
In einem Haus verschwanden die Warzen des kleinen Mädchens, die verirrte Eselin wurde von einem fernen dornigen Feld herbeigezaubert. Der kranke Säugling wurde in Diptam getaucht und erwachte gesund und rosig. In jedem Haus, wo Krankheit und Sorge herrschte, tat der Zauberer sein Bestes. Mit der Zeit hörte der Kochtopf neben ihm auf zu stöhnen und zu würgen und wurde still, blank und sauber.
Somit ist dann wohl das schlechte Gewissen reingewaschen und der Sohn kann jetzt sicher wieder erleichtert in Ruhe sein Leben leben, wie er es zum Anfang hin bestimmt erhofft hatte.
Aber die Umkehr des Sohnes zum Helfer in der Not erfolgte doch nur, weil er genervt war und nicht, weil er eingesehen hatte, wie wichtig es ist, die Dorfbewohner mit Magie zu unterstützen. Etwas zu tun, weil man dazu gezwungen wurde, und nicht sich aus freien Stücken dazu entschieden zu haben, kann doch nicht gut und nachhaltig sein.
Na ja, er tat ja sein Bestes! Sowas tut man doch nur, wenn man wirklich alles wieder gutmachen will! … Oder nicht?
Aber es funktioniert offensichtlich!
Der Topf spie mit einem Rülpser den einzelnen Pantoffel aus, den der Zauberer in ihn hineingeworfen hatte, und ließ es zu, dass er ihn über den Messingfuß zog. Gemeinsam machten sie sich wieder auf den Weg zum Haus, der Topf nun endlich gedämpften Schrittes. Von diesem Tag an half der Zauberer und der hüpfende Topf den Dorfbewohnern, wie es vor ihm sein Vater getan hatte, damit der Topf nicht seinen Pantoffel abwarf und abermals zu hüpfen begann.
Deshalb also der einzelne Pantoffel. Und wieder heißt es:
 
Ende gut, alles gut.
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’
Da hat der Sohn des Zauberers für sein passives bzw. ablehnendes Verhalten gegenüber den Dorfbewohnern aber ganz schön eins auf den Deckel bekommen! Wie hättet ihr reagiert, wenn ihr an seiner Stelle gewesen wärt? Wie findet ihr den Ausgang des Märchens? War es ein richtiges Happy End oder hatte es für euch einen bitteren Beigeschmack? Vielleicht habt ihr schon einmal eine ähnliche Situation erlebt, wo ihr etwas absolut nicht tun wolltet und sich dies rächte? Hattet ihr die Chance, durch eure Handlungen nachträglich alles wieder gerade zu biegen? Oder glaubt ihr gar nicht an so etwas wie ‘Karma’ - oder wie auch immer ihr es nennt?
 
Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!

Und keine Panik - wir sind noch ausreichend genug versorgt mit euren Märchenvorschlägen, weshalb ihr dieses Mal keine Vorschläge abzugeben braucht! Wer jedoch extra darauf gewartet hat, uns diese wieder mitzuteilen, kann uns Dreien gerne eine Eule mit der dazugehörigen Märchenidee hinterlassen!
 
Somit verabschiedet sich das Trimagische Team für dieses Mal und ist gespannt, welches Märchen als nächstes an der Reihe sein wird.