Herzlich willkommen zu einer weiteren Märchenstunde. Ganz besonders freut es uns, unseren heutigen Gast vorzustellen, der kein geringerer ist als die liebe Falia! Ich bin sehr gespannt, was du uns mitgebracht hast.
Tritt näher und komm in unsere goldene Mitte, Falia Langcaster aus dem Hause Gryffindor.
watschelt in die goldene Mitte, dreht sich einmal und räuspert sich intensiv
Danke, danke, dass ich hier sein darf! Ich freu mich und hab euch ein glaube ich echt schönes Märchen mitgebracht, also sperrt die Lauscher auf!
Märchen müssen ja nicht immer lang sein wie ich finde, in der Würze liegt die Kürze oder Kürze liegt in der Würze, wer weiß das schon so ganz genau. Wie dem auch sei! Das Märchen für das ich mich entschieden habe, hat mich als Kind schon begleitet und meine Grams hat es mir immer zum Schlafengehen vorgelesen.
Du machst es wirklich spannend!
Märchen ist Märchen, egal wie kurz oder lang es ist. Es klingt auf jeden Fall sehr schön, dass dich dieses Märchen schon so lange begleitet.
Also, in dem Märchen geht es prinzipiell um ein kleines Mädchen, dass keine Eltern mehr hat und da es so arm war, hatte es auch nichts anderes, außer die Kleider an seinem Leib und ein Stück Brot… oh und eine Mütze! Aber was man dazu sagen muss, es war so ein Mädchen, dass Prinzessinnen-Material hat. Also jemand mit einem sanften Herzen, gutmütig und gern gebend. Ihr könnt euch also vorstellen wie es weitergeht.
Das Mädchen heiratet einen Prinzen und lebt in Wohlstand? Zumindest ist das der Gedanke, der sich mir sogleich aufdrängt.
*grübelt, sodass sich leichte Falten auf seiner Stirn bilden*
Tatsächlich kommt das öfter in Märchen vor, das jemand arm ist und sich dann dessen Schicksal ändert. Sie scheint zumindest schon Mal was Besonderes zu sein, wenn sie so gut ist.
Genau! Das Kindchen ging so durch die Gassen, da begegnete ihm ein armer Mann und dieser sagte ihm, er habe Hunger und natürlich, weil es ja so gutherzig und nicht eh schon halb am Verhungern ist, gab es ihm sein ganzes Brot.
Das Mädchen ging dann also weiter und ein Kind kam auf es zu und wollte seine Mütze haben, weil ihm kalt war. Natürlich gab es dem kleinen Kind auch die Mütze und dadurch wurde ihm logischerweise noch kälter.
Ich finde ja, das ist eine unglaublich schöne Geste von dem Mädchen! Das tun sicher nicht viele, ihr letztes Brot und ihre Mütze teilen. Da kann sich so manch einer eine dicke Scheibe von abschneiden, so nett wie es ist.
Dass die Kleine freiwillig friert, damit jemand anderes es wärmer hat… sie ist in der Tat sehr selbstlos.
*wäre nicht so freigiebig bei Fremden, wenn dies für ihn einen Nachteil bedeuten würde*
Als es jetzt weiter durch die Nacht irrte, kam es irgendwann auf ein Feld, hier sah man nicht mal die eigene Hand vor Augen und der Sternenhimmel erstrahlte hell. Noch ein Kind kam und bat das Mädchen um sein Leibchen, natürlich gab es dieses und dem Kind, was danach kam, gab es noch sein Röckchen, sodass es am Ende eigentlich nur noch sowas wie ein Unterhemd trug.
Das arme und viel zu gutmütige Kind wird sich noch den Tod holen mit so wenig am Leib. Dennoch gehört ihr mein größter Respekt, da sie alles aufgibt, um Gutes zu tun. Hoffentlich bekommt sie das irgendwie zurück!
Ich hoffe auch, die Kleine erhält bald das, was sie verdient hat. Sie kommt wirklich sehr unschuldig herüber und trägt trotz der Armut mit ihrem Drang zu helfen, wo Not herrscht, eine schöne Eigenschaft in sich.
Und wie ihr sicher wisst, als es dann weiterging kam das letzte Kind und wollte auch noch das Hemd haben und da es ja dunkel war und das Mädchen hier niemand sehen konnte, gab es sogar das, sodass es am Ende wortwörtlich nichts mehr hatte. Außer sein großes Herz natürlich.
Ein riesiges viel zu gutes Herz hat dieses kleine Mädchen! Ich glaube, das letzte Hemd hätte ich behalten, einfach weil ich eh schon nichts mehr habe.
Definitiv! So weit hätte ich es auch nicht kommen lassen. Zumal es auch wieder Tag wird und dann hilft die schützende Nacht nicht mehr vor Blicken. Am Ende wird man noch festgenommen, weil man für einen Spinner gehalten wird. Von der Kälte einmal abgesehen, die nicht angenehm ist. Da wäre mein Selbsterhaltungstrieb einfach zu groß.
Und wie das Mädchen eben noch so an ihre gute Tat gedacht hatte, sah sie in den Himmel und da fielen die Sterne auf sie hinab, aber anstatt zu Staub zu verglühen, waren es blanke Taler die auf sie niederregneten. Und obwohl sie ihr Hemd weggeben hatte, hatte sie plötzlich ein neues an, aus feinsten Leinen und konnte darin die Goldtaler auffangen und war dadurch dann steinreich und konnte sich jetzt den geilsten Shit der Welt kaufen, weil sie eben so lieb und gutmütig und auch so selbstlos war.
Das nenne ich Mal mit gleicher Münze zurückzahlen. Aber tat das nicht weh? Ich mein, da sind Goldtaler vom Himmel gefallen und irgendwie ist es gespenstisch, dass sie plötzlich wieder ein Hemd an hat. Da ist offensichtlich ganz viel Magie im Spiel!
*schmunzelt*
Ja, irgendwie ist das tatsächlich magisch. Wenn die Kleine jedoch so selbstlos ist, dann spendet sie die Goldtaler doch sicher wieder und hat erneut nichts in der Hand. Was ich alles tun würde, mit so vielen Galleonen!
*gerät ins Träumen*
Was sagt uns das am Ende? Genau, Karma. Wenn du viel für andere tust, dann bekommst du das irgendwann zurück. Und das ist es, was ich an dem Märchen so gern mag: die Botschaft.
Und wieder heißt es: Ende gut, alles gut. Auch ohne Prinz und Königreich.
*grinst*
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’