Divination 101

Ein Leitfaden zur Pyromantie

Disclaimer: Die hier überlieferten Praktiken werden auf das Harry Potter Universum als “echt” und “magisch” übertragen und entsprechen nicht dem wissenschaftlichen Diskurs.
Feuer war schon immer von großer Bedeutung für die menschliche Zivilisation. Es spendet Licht im Dunkel und sorgt für Wärme in kalten Nächten. Feuer ist ein Zeichen der Götter oder wird als Gott selbst gesehen und verehrt. Es ist ein Zeichen für das Lebens selbst. Feuer trennt den Mensch von Tier.
Durch diese anhaltende geschichtliche sowie religiöse/magische Bedeutsamkeit des Feuers ist es daher kaum verwunderlich, dass

Pyromantie

als frühe Form der Wahrsagerei, unabhängig voneinander in etlichen Kulturen auf der ganzen Welt entstand.
Der Begriff

Pyromantie

stammt dabei ursprünglich aus dem antiken Griechenland: pyromanteia setzt sich aus den Begriffen pyr (πῦρ, Feuer) und manteia (μαντεία, Weissagung mittels) zusammen.

Pyromantie

, das heißt die Zukunft in und über Feuer zu erkennen und zu verstehen, kann auf verschiedene Weisen praktiziert werden:
  • Kapnomantie
  • Causinomantie
  • Keromantie
  • Allomantie
  • Daphnomantie
  • Plastromantie

Pyromantie

findet sich aber auch als Teil anderer Mantik wieder. Sie ist Teilaspekt in der Anwendung von Botanomantie, der Kunst des Wahrsagens mittels Pflanzen. Aber auch in der ostasiatischen und nordamerikanischen Form der Scapulimantie, der Kunst des Wahrsagens durch den Knochen des Schulterblatts, trägt

Pyromantie

eine tragende Rolle.

Schüler:innen der dritten Klasse auf Hogwarts erhalten, im letzten Trimester (Ende März - Juni/Juli), einen generellen Überblick über die Bedeutsamkeit des Feuers im Wahlpflichtfach "Wahrsagen" mit ersten praktischen Erfahrungen. Schüler:innen der fünften Klasse vertiefen ihr Wissen über

Pyromantie

besonders in Zusammenhang mit Botanomantie.
"Das Feuer spricht zu den Wissenden, flüstert Geheimnisse und malt Bilder der Zukunft in den Flammen."
Allomantie gehört zu den antiken Künsten der Wahrsagerei und fokussiert sich auf Salz. Salz wird oft mit Glück und Schutz in Verbindung gebracht, wie der Salzkreis, der um einen Bereich gestreut wird, um ihn vor bösen Eindringlingen, Geistern und Dämonen zu schützen. Salz(wasser) ist auch ein Teil des Heilmittels gegen Drachenschuppenfäule und dient damit einem medizinischen Zweck.
  • Praxis: Bei der Allomantie werden Salzkristalle in ein offenes Feuer gestreut. Dabei werden die Muster, die im Rauch entstehen, interpretiert. Die Muster entstehen während die ins Feuer gestreuten Salzkristalle durch die Luft fliegen und auf den Boden fallen, aber auch die Rückstände einer Salzlösung, wenn sie, zum Beispiel in einer Schüssel, verdunstet.
„[...]Und sie betrachtet hierauf mit klugen Auge das Feuer;
wie die rötlichen Spitzen der Flammen auflodern zum Himmel;[...]“
Kapnomantie (griech.: καπνός (kapnós) = Rauch) ist die Kunst aus Rauch geformte Figuren und Muster zu deuten. In vielen antiken Zivilisationen wurde diese Mantik praktiziert, zum Beispiel im Bosporanischen Reich im 5. Jahrhundert vor Christus.
In Babylonien nutzte man hierfür Äste oder Hobelspäne des Zedernbaums, im antiken Griechenland opferte man Tiere. Kelten war die Kapnomantie als Dendromantie bekannt, bei der man Eichen- und Mistelzweige nutzte. Aufgrund religiöser Zwecke wurden die Praktiken mehrheitlich von Priestern durchgeführt, was sich mit der Zeit jedoch änderte. In den meisten Kulturen wird die Kapnomantie zur Vorhersagung einer glücklichen oder schädlichen Zeit genutzt.
  • Praxis: Auf ein oder mehreren Stücke glühender Kohle werden Samen von Pflanzen, Jasmin, Mohn und teilweise Weihrauchharz gestreut. Die daraus entstehenden Muster und Figuren im Rauch werden im Anschluss gedeutet. Wenn der Rauch dabei gleichmäßig und gerade in die Luft aufsteigt, ist es ein Zeichen für eine erfolgreiche Zukunft. Sich neigender Rauch ist dagegen ein Anzeichen für Unglück. Rauch, der in alle Richtungen strömt, weist wiederum auf eine ungewisse Zukunft hin.
"Die Flamme ist ein Fenster zur Zukunft, und der Rauch ist der Wegweiser, der uns den Weg zeigt."
Die Botanomantie ist die Kunst des Wahrsagens durch Pflanzen und/oder -samen. Dabei werden sie verwendet, um einen Blick auf die Zukunft zu werfen. Eine Methode ist es, die Pflanzenteile zu verbrennen und zu deuten. Sowohl Ilvermony als auch Hogwarts bieten Xylomantie als Teil des Fachs Wahrsagen an. Auf Hogwarts ist Xylomantie Teil des Wahrsageunterrichts der sechsten Klasse.
  • Praxis: Bei der Xylomantie wird unter anderem die Anordnung von Holzscheiten im Kamin und aus der Art wie das Holz verbrannte Voraussagungen gezogen.
Zum Wahrsageunterricht gehört auch das Verbrennen normaler wie magischer Pflanzen und das Deuten der Muster und Figuren, die im Rauch entstehen, in Zusammenhang mit der Bedeutung der Pflanzen an sich.

Beispiel: Daphnomantie
Daphnomantie ist auf die Nymphe Daphne aus der griechischen Mythologie zurückzuführen. Dabei stellt die Methode eine Hommage an sie dar.
  • Praxis: Es werden Lorbeerblätter angezündet. Die dabei entstehenden Geräusche werden interpretiert. Ein lautes Geknister zeugt von einem positiven Omen, während Stille ein negatives ist.
"

Pyromantie

lehrt uns, dass in jedem Funken eine Geschichte verborgen ist und in jedem Rauchzeichen eine Prophezeiung liegt."
Die Plastromantie entwickelte sich im antiken China während der Shang-Dynastie. Dabei wurden Schildkröten-Bauchpanzer (Plastron) genutzt, um zum Beispiel Informationen zum Wetter, Pflanzenanbau und zum Schicksal der königlichen Familie zu erfahren.
  • Praxis:Fragen wurden in Form einer Feststellung, teilweise sowohl positiv als auch negativ, in die Knochen geschnitzt und dann großer Hitze ausgesetzt. Die dabei entstandenen Muster, Symbole und Sprünge wurden von den Wahrsager:innen als “günstig” oder “ungünstig” interpretiert.
"In den flüchtigen Gestalten des Rauchs verbirgt sich die Magie der Vorahnung, die den Blick in die Zukunft ermöglicht."
Die Scapulomantie verwendete die Knochen von Schulterblättern (Scapulo), unter anderem von Ochsen. Diese Methode wurde nicht nur in China verwendet, sondern auch in europäischen Ländern, Afrika und im Mittleren Osten.
  • Praxis: Die praktische Arbeit verlief ähnlich der Plastromantie mit der Ausnahme, dass es zusätzliche Rituale gab. So wurden beispielsweise Kräutertränke zur zusätzlichen Erweiterung des Bewusstseins verwendet.
"Im Feuern finden wir die Wahrheit, die uns leitet, und im Rauch erkennen wir die Wege, die vor uns liegen."
Unter der Keromantie versteht man die Deutung von Kerzenwachs. Molybdomantie ist die Deutung von geschmolzenem Blei.
  • Keromantie Praxis: Die Kerze wird angezündet und das fließende Wachs wird im kalten Wasser abgefangen. Die dadurch entstandenen Muster werden gedeutet.
  • Molybdomantie Praxis: Blei wird im Feuer erhitzt und anschließend in Wasser gegeben. Die dabei entstandenen Muster, Figuren und Symbole werden interpretiert.

Erzählt uns in den Kommentaren von euren Erfahrungen mit Pyromantie!

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